
Kindheit,
Schule, Studium
Eingeschult wurde ich
1948 in die Neue
Stadtschule.
1961 Abitur am Theodor-Mommsen-Gymnasium.
Ich erinnere mich gern an meine Lehrerinnen und Lehrer:
menschlich, fördernd, fachlich kompetent.
Mein empirisch-psychologisches Talent zeigte sich schon früh,
so führte ich in der 6. Klasse eine Strichliste, wie oft die
Englisch-Lehrerin "Ruhe jetzt", "Stop talking" und "halt den
Mund jetzt" schimpfte. Durchschnitt 65, Spitze 112 in einer
Stunde. Leider war ich noch zu jung für einen Beratungsansatz.
Ansonsten: viel Prüfungsangst. Hallenturnen war mir ein
Greuel. Ansonsten fühlte ich mich im Gymnasium sehr wohl.
Trotz meiner hohen Intelligenz (IQ 133 nach Amthauer) hattei
ich immer schwankende Leistungen, weil ich sehr
interessengeleitet lernte.
1961 bis 1968 Studium
in Hamburg
Als Oberstufenschüler
habe ich mir exemplarisch Vorlesungen von Peter R. Hofstätter
angehört. Das war mit ausschlaggebend für meine Studienwahl:
die inhaltliche Vielfalt des Fachs.
Meine Hochschullehrerinnen und -lehrer, unter anderem: Curt
Bondy, Peter R. Hofstätter, Gustav Lienert, Rudolph Cohen,
Werner Tack, Dirk Wendt, Margit von Kerekjarto,
Annemarie und Reinhard Tausch, Wolf-Dietrich Grodzicki.
Regelmäßig habe ich die Vorlesungen von Carl-Friedrich von
Weizsäcker zum Thema Kosmogonie besucht.
Mein Doktorvater Reinhard Tausch hat einen großen
Einfluss auf die Ausübung meines Berufs als Schulpsychologe
gehabt und mir ein breites Spektrum an Fertigkeiten und Wissen
mitgegeben, insbesondere die personenzentrierte
Gesprächsführung nach Rogers. Er wurde am 6.11. 2011 neunzig
Jahre und verstarb am 8.8.2013.
1967 erwarb ich das
Diplom in Psychologie, blieb ein knappes Jahr im
Psychologischen Institut Hamburg tätig und ging 1968 als
Schulpsychologe nach Bremen, frisch
verheiratet mit Brigitte Wiest, geborene Pfalzgraf. getraut
- im schönen Standesamt von Mölln
in Lauenburg/Holstein; 2018 goldene
Hochzeit. Ein Sohn,
eine Schwiegertochter, eine Enkeltochter.
1971 wurde ich „Dr. phil.“ Mein Dissertationsthema:
Lesenlernen im Vorschulalter. Promotionsnebenfächer:
Psychiatrie, Pädagogik.
Mein Prüfungsthema in
Pädagogik war die Schullaufbahn, Begabungsreserven,
Chancenungleichheit in Deutschland.
Schulpsychologe in
Bremen
Ich war begeisterter
Diagnostiker, Familientherapeut, Baumzeichnungs-Deuter,
Supervisor für Lehrerkollegien und Schulleitungen, ich habe in
einem Team Beratungslehrkräfte fortgebildet und Tests
entwickelt.
Von Anfang an war ein
Schwerpunkt meiner Arbeit die Lese- und Rechtschreibdiagnostik
und die Sprachdiagnostik zur angemessenen
Fähigkeits-Beurteilung von Kindern, die die deutsche Sprache
(noch) nicht angemessen beherrschten. Zusammen mit Norbert
Boyer habe ich mich in der Einrichtung und Gestaltung von
Lese- und Schreibförderung engagiert.
Zwei
Bücher und mehrere Artikel habe ich veröffentlicht. Ich
habe immer gern geschrieben. Deshalb unterhalte ich auch
diese Webseite. Das macht
einfach Spaß. Ein Bonmot war die Redaktionsgemeinschaft eines
Jugendlexikons, das im Schwarzwald verkauft wurde. Sie
bestand aus Bremer Schulräten, Fachleitern, und ich gehörte
auch dazu. Vor-Google-Zeiten.
Die lebendige
Bremer Schulbehörde
Von 1968 bis 1971
hatte ich als Referent für Schulpsychologie meinen Platz in
der Behörde «Der Senator für das Bildungswesen“ am
Rembertiring, danach mit meinen Kolleginnen und Kollegen
eigene Außenstellen, von 1981 bis 2006 in der Straßburger
Straße 12, die Villa mit ihrem wohnlichen Zuschnitt hatte für
die Belange von Beratung und Supervision die richtige
Atmosphäre. Weitere Standorte gab es in der Bremer Neustadt
(ehemalige Grundschule an der Langemarckstraße) und in
Bremen-Grohn in einem Ein-Familien-Häuschen,
Das Kollegium aus
Referenten und Schulräten beim „Senator“ bestand aus
interessanten Individualisten. Besonders erwähnen möchte ich
den hochkarätigen, wissenschaftlich geprägten und integrativen
Lernplaner aller Lernplaner, Dr. Caspar Kuhlmann. Er gestaltete die
Lehrpläne für die neue Orientierungsstufe, die ja den
Grundstein für die flächendeckende Gesamtschule bilden
sollte. Als Schulpsychologen waren wir in seine
Lehrplanausschüsse eingebunden und gestalteten einige der
berühmten «Kuhlmann-Leisten» mit. Das waren kurzgefasste
Lehrpläne: links die didaktisch-methodischen Überlegungen,
rechts die Vorschläge für die Praxis.
Beeindruckend war die
Referentin für den Sonderschulbereich Eva Seligmann, eine sanfte und starke
Frau mit heftigem Schicksal. Unter ihrer Amtszeit entwickelte
sich das Bremer Sonderschulwesen zu einem leistungsfähigen
und individuell anpassungsfähigen System, in dem auch
qualifizierte psychodiagnostische Arbeit ihren Platz hatte.
Als Bildungssenator
habe ich
Moritz Thape am meisten geschätzt. Er war den damaligen
K-Gruppen ein Graus und ansonsten ein aufgeschlossener
Pragmatiker mit viel Wertschätzung für seine senatorischen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Er hat allen zum Geburtstag
gratuliert, ich bin mit ihm eine Zeitlang täglich um halb acht
Fahrstuhl gefahren.
Weiterqualifizierung,
Lehrerfortbildung, schulpraktische Forschung,
Veröffentlichungen
In den neunziger
Jahren war ich maßgeblich an zwei Projekten zur kollegialen
Supervision beteiligt. Psychologen und vorgebildete Pädagogen
arbeiteten mit Gruppen aus einzelnen Lehrerkollegien und
ließen sich wissenschaftlich von Psychologen der Universität
Bremen begleiten.
Die von Egon Oberschulrat Egon Pühn geleitete 1K-Gruppe, die
im Auftrag von Senator Franke die Kontakte Behörde-Schule
förderlicher gestalten sollte, ließ sich von mir
supervidieren.
Das anschließende
Projekt war die Fortbildung von Pädagogen zu Beratungslehrern
durch ein Psychologen- und Fachleiter-Team. Der Schwerpunkt
lag auf der personenzentrierten Gesprächsführung. Die
Fortbildungsmaßnahmen schlossen mit einer Überprüfung der
konkreten Beratungsleistung ab. Hier konnte ich mein Wissen
und meine Erfahrungen weitergeben, an handverlesene
beratungs-begabte aufgeschlossene Lehrkräfte. Die
Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen an einer regelmäßigen
Supervision teil. Kein Wunder, dass einige von ihnen
Schulleiterinnen und -leiter geworden sind.
Ich habe andere
fortgebildet - und mich selber immer wieder
qualifiziert:
Bevor die
Digitalisierung in der Behörde Einzug nahm, hatten die
Schulpsychologen das Glück, kompetente Referenten für
Workshops einladen zu dürfen. So lernten wir den
Paradigmenwechsel zu systemischen Beratungsmethoden, so dass
wir uns fit machen konnten für moderne Familienberatung,
Beratung von Lehrergruppen und Supervision. (Danach ging alles
Geld für PC-Kurse drauf, womit ich wenig anfangen konnte. Ich
habe mich selber qualifiziert, wie man sieht, recht
erfolgreich).
Zeitlich parallel zu
der Beratungslehrer-Fortbildung war ich übrigens jahrelang als
Ausbilder für Verhaltenstherapeuten tätig, gemeinsam mit dem
Schulpsychologen Peter Hegeler. Das passte für mich inhaltlich
perfekt zusammen.
In meinem letzten
Dienstjahr 2006/2007 habe ich ausschließlich Daten für meine
Grundschultests: Lesen, Schreiben, Rechnen erhoben.
Kolleginnen
und Kollegen mit
besonderen gemeinsamen Schwerpunkten
Norbert Boyer und Peter
Hegeler, Schulpsychologischer Dienst; Brunhilde
Christoph (†) und Gregor Bitter, Suchtprävention und
Nevin Lutz, Deutsch als Zweitsprache.
Bärbel Stiller,
Sonderpädagogin an der Schule am Pulverberg.
Nach meiner
Pensionierung
war ich noch eine Weile
als psychologischer Berater tätig und hatte im WS 2007/2008
einen Lehrauftrag
beim
Fachbereich Erziehungswissenschaften der Uni Bremen.
Mit Bärbel
Stiller, Sonderpädagogin an einer Bremer Grundschule in
Walle, hatte ich auch nach meinem Ausscheiden aus dem
schulpsychologischen Dienst einen Beratungskontrakt. Sie
verstarb überraschend im Jahre 2011.
Schon im schulpsychologischen Dienst begann in anlässlich der
Intiativen des Senators für Bildung mit meiner psychologischen
Webseite. Dort habe ich meine Arbeiten auf dem Gebiet der
psychologischen Beratung, Supervision und Fortbildung
dargestellt und aktualisiere sie bis heute.
Unter anderem:
Seit 2012. Gesangverein
TeuTONia Delmenhorst.
Seit 2022: Männergesangverein Stickgras in
Delmenhorst.
Die Webseiten beider Chöre werden von mir gestaltet und
verwaltet.
Mein Arbeitsplatz:

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