In einer laufenden Gruppe gehe ich folgendermaßen vor: Was war?Welche Reste aus der vorigen Sitzung bestehen? Wie ist der Stand bei bereits behandelten Fragestellungen oder Problemen? Blitzlicht: Wie geht es mir?Mit
welcher Frage, mit welchem
Problem beschäftige ich mich zur Zeit? Auswahl der Themen, Zeitgestaltung:Wenn es mehrere Anliegen gibt: welche Fragestellung ist am dringlichsten? Wie viel Zeit werden wir vermutlich benötigen? Können wir mehr als ein Problem bearbeiten? Zweier-Gespräch:Die
Person, die ihr Anliegen
vorstellt, also die Erzählerin, sucht sich eine Begleiterin oder einen
Begleiter aus. Meta-Kommunikation. Wie ging es mir als Erzählerin, als Begleiterin?Erzählerin:
Habe ich mich
aufgehoben und verstanden gefühlt? War etwas besonders hilfreich für
mich? Hat sich im Gespräch etwas entwickelt? Habe ich einen Widerstand
gespürt? Austausch der Zuhörer- und -schauer: Wie war es für mich?Was ist mir dazu eingefallen? Welche Gefühle hat das Gespräch bei mir ausgelöst? Haben sich mir Lösungen "aufgedrängt?" War ich "auf Kohlen" und hätte am liebsten etwas Bestimmtes gesagt oder gefragt? Nachfragen:Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können Nachfragen an die Erzählerin stellen. Diese Phase ist insofern gefährlich, als unter "Nachfragen" der Erzählerin oft verkappte Bewertungen, Lösungsvorschläge, Interpretationen aufgedrängt werden. Hier ist die Supervisorin/der Supervisor gefragt! Austausch der Zuhörer- und Zuschauer: Lösungsvorschläge:Was
würde ich denn tun, wenn ich
in dieser Situation wäre? (Nicht: "Du solltest...") Die Erzählerin bewertet die Vorschläge der Gruppe:Welche
Vorschläge überzeugen mich,
von der Logik her und emotional? Ist das eine Lösung, die mir liegt
oder die ich, so wie ich bin, verwenden kann? In dieser Phase gelingt
es der Erzählerin manchmal, mehrere Vorschläge zu einem neuen zu
kombinieren oder eine ganz neue Lösungsidee zu produzieren
(„Aha-Erlebnis").
Manchmal ist es nicht das Ziel der Erzählerin, Lösungsideen zu erhalten. Manchmal geht es um Klärung einer komplizierten, unübersichtlichen und verfahrenen Situation, um ein paar Ideen: Was passiert da eigentlich? Ich verstehe das nicht. Wieso fühle ich mich schlecht? Wieso bin ich da 'reingeraten? Die einzelnen Stationen können rekursiv verwendet werden. Man kann zum Beispiel ein zweites Einzelgespräch führen. Oder eine neue Lösungs-Such-Phase eröffnen. © Dr. Uwe Wiest, 2002 |