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Nähe und Kooperation in einer Gruppe: Vom Einzel- zum Gruppenbild

Eine Übung nach Klaus Antons (19925) Praxis der Gruppendynamik, Hogrefe Göttingen … Seite 289 folgende
Anschauliches nonverbales Verdeutlichen der Stellung einzelner in der Gruppe, Kooperation, Dominanz und Unterordnung bei einer Aufgabe, Erlaubnis oder Abwehr von Nähe und Einfluss.
Die Übung bringt soziometrische Erkenntnisse unabhängig von der offiziellen Struktur einer Gruppe, eines Teams, eines Kollegiums.

Jede Person erhält einen Malkarton im Format DIN A 3. Es sind für die Gesamtgruppe ausreichend viele farbige Malstifte vorhanden. Ferner Klebeband, das sich abreißen lässt (Tesakrepp).

Instruktion:

  1. Male ein nicht-gegenständliches Bild mit Farben, Formen, Texturen, Symbolen. Es soll dein gegenwärtiges Erleben in der Gruppe darstellen.

  2. Alle Bilder liegen auf dem Boden, suche dir ein Bild, das zu dem deinen passt. Verständige dich ohne Worte, mit Gesten und Blicken, mit jemandem, eure Bilderzu koppeln.

  3. Klebt eure Bilder aneinander (Klebestreifen auf die Rückseiten), egal ob an den langen oder kurzen Seiten, und malt gemeinsam Verbindendes auf die Bilder.

  4. Die so einander gefundenen Paare suchen sich ein anderes Paar und stellen auf dieselbe Weise ein Bild aus den nun vier Bildern zusammen. Übermalt gemeinsam die Bilder.

  5. Die Quartette stellen ihre vier Bilder zu einem Achter-Bild zusammen und bemalen alle Bilder weiter.

  6. Je nach Gruppengröße wird aus dem Achter-Bild ein Sechszehner-Bild, Da die Zahl selten aufgeht, entstehen Bilder verschiedener Größe.

  7. Schließlich werden alle Bilder zu einem Gruppenbild verbunden und weiter bemalt. Das Gruppenbild wird in Ruhe betrachtet.


Das Erlebte wird zunächst frei abgefragt.
Gesichtspunkte:
Bei welcher Kombination fühlte ich mich am wohlsten? Beim Einzelbild-Malen, bei einer bestimmten Kombinationsgröße?
Welche Kombination fand ich am schönsten?
Fiel es mir leicht, auf den anderen Bildern zu malen? Fiel es mir leicht, das Übermalen anderer zuzulassen?
Was sagen die Produkte in den verschiedenen Stadien und des Gesamtbildes über meine Position in der Gruppe aus?
Was hätte ich so erwartet, was hat mich überrascht?

 
Beispiel. In der Realität sind die Einzelbilder und Verbinder sicherlich phantasievoller.

Die Übung macht Spaß, sie ist unterhaltsam. 

Durch den Wechsel des Kommunikationsmediums entstehen neue und intensive Erfahrungen.

Auch und gerade in redefreudigen Gruppen.