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NAIKAN

als Vorgehensweise für Supervision und Beratung


NAIKAN ist eine Anleitung zur Selbstreflexion

(Nai = Inneres, drinnen; kan = beobachten, ansehen), ursprünglich entwickelt von Ishin Yoshimoto aus Japan.

Es geht um die Beantwortung von drei Fragen

  1. Was hat die Person in diesem Zeitraum für mich getan?

  2. Was habe ich für die Person getan?

  3. Welche Schwierigkeiten habe ich der Person bereitet?

Wobei man "Person" durch "Gruppe" oder "Thema ersetzen kann.

Vor allem geht es um die Auslassung einer vierten Frage, die man sich normalerweise stellt:

Welche Schwierigkeiten hat mir diese Person bereitet?

Die Naikan-Fragen werden in der Supervision als schriftliche Stillarbeit genutzt. Ein Blatt oder eine Karteikarte pro Frage.

Zum Beispiel, wenn es um schwierige Schüler, Störungen im Verhältnis zu Kollegen und Leitung geht, oder um konflikthafte Teams. Man kann auch einen Zeitraum festlegen. Zum Beispiel als Lehrkraft: meine Klasse, die letzten drei Schuljahre.

Man sollte sich für die NAIKAN-Fragen eine halbe Stunde gönnen, in kompletter Stille.

Danach liest man seine Antworten einem ausgewählten Partner vor, nicht der Gruppe. Der Partner dankt für das Vorlesen und kommentiert nicht inhaltlich.

Eine andere Möglichkeit: die Fragen VOR der Supervisionssitzung bearbeiten, und in der Sitzung dem Partner, aber nicht der Gruppe, vorlesen.

Mit der Gruppe wird das Problem in üblicher Weise, vor allem zukunfts- und lösungsorientiert, besprochen.

Die Wirkungen: Entspannung, Wertschätzung, Empathie, Erweiterung der Erinnerung und Vorstellung.


Weitere Informationen zu NAIKAN

Schulbegleitforschung Bremen 2006: NAIKAN in der Schule.

Ein an das Schulleben angepasstes Projekt mit Schülerinnen und Schülern der Jahrgänge 5 bis 10.

Webseiten zu NAIKAN:

Naikan – Therapie & Transzendenz

Was ist NAIKAN?