Logo


Dr. Beschuli

der Fachmann für
Schulvermeidung
aus dem deutsch-sprachigen Ausland.

Dr. Beschuli ist ein unkonventioneller Forscher und Therapeut, der gern zu unserem Thema quer denkt.

Dr. Beschuli gibt Denkanstöße für

  • Leute, die nicht gern zur Schule gehen,

  • gelegentliche Unterrichtsvermeider,

  • Schulvermeider,

  • Bekehrte Schulvermeider (Ehemalige)

  • und diejenigen, die Schulvermeidung spürbar reduzieren wollen.

12. Folge.

Heute:

Schucom:

Geht es Anton weiter gut in der Schule?

Dr. Beschuli

Im Allgemeinen geht es ihm gut. Vor kurzem hatte er wieder eine kleine Krise, wir haben darüber gesprochen. Dazu bin ich ja da, der Notnagel für die, die es eigentlich geschafft haben.

Schucom:

Woran arbeiten Sie im Augenblick, Herr Doktor?

Dr. Beschuli

Ich denke nach. Über die Schwierigkeit, Gewohnheiten aufzugeben. Der Mensch neigt dazu, seine Gewohnheiten beizubehalten, selbst wenn sie ihm nicht nützen oder sogar schaden.

Schucom:

Aber das ist ja auch entlastend, man tut einfach, was man immer tut. Man muss sich dann keine Gedanken machen.

Dr. Beschuli

Da haben Sie recht

Schucom:

Man geht zur Arbeit, man geht zur Schule, man lebt mit seinem Partner zusammen, auch wenn es keinen Spaß macht. Oder: es macht Spaß, aber das hat eigentlich gar nichts damit zu tun.

Dr. Beschuli

Sie sagen es. So dreht das Rad sich immer weiter.

Schucom:

Aber einige Schüler fangen an zu schwänzen. Das ist dann gegen ihre Gewohnheit.

Dr. Beschuli

Bei genauem Hinsehen nicht, es sind meist die, die Schwierigkeiten aus dem Wege gehen. Das ist ihre Gewohnheit. Es sind die, die sich hinter ihrem Hintermann oder ihrer Hinterfrau klein machen, damit die Lehrkraft sie nicht sieht. Die nicht vom Klo zurückkommen, wenn die Lehrkraft sie mal in der Stunde gehen lässt. Die nicht für das Diktat üben, weil das so ätzend ist, obwohl sie erfahren haben, dass sie nach dem Üben eine Drei, ohne Üben eine Sechs schreiben.

Schucom:

Das Diktat kommt erst morgen, das Üben ist heute schon ätzend.

Dr. Beschuli

Und dann heißt der nächste Schritt: auch nicht zum Diktat gehen.

Schucom:

Das Motto ist: schaffe dir für die nächsten Stunden Luft.

Dr. Beschuli

Menschen mit dieser Gewohnheit, nämlich zu Vermeiden, kann man nur helfen, indem man es ihnen unmöglich macht, zu vermeiden. Aber das ist nicht einfach. Außerdem ist vermeiden ja nicht immer falsch.

Schucom:

Wie wäre es, wenn man ihnen beibringt, das Vermeiden zu vermeiden?

Dr. Beschuli

Hallo, Herr Redaktör, Sie sind aber heute gut drauf. Machen Sie so weiter, dann biete ich Ihnen an, mein Assistent zu werden.

Schucom:

Dann vermeide ich meine Redaktörs-Tätigkeit.

Dr. Beschuli

Und ich vermeide mein Einzelgängertum.