Religiöse Feiertage strukturieren das Jahr und bieten Muße zur Besinnung. Sie sind aber eng verbunden mit überholtem und abergläubischem Inhalt. Das Christentum hat schon früh die Festtage der Vorreligionen okkupiert und umgedeutet: Jungfrauengeburt, Gott umgekommen durch Erbsünde, Auferstehung eines zu Tode Gefolterten nach 2 Tagen, ein Astronaut ohne Raumanzug, Gruppenspinnerei auf dem Marktplatz, Das führt dazu, dass der Sinn von vielen überhaupt nicht mehr akzeptiert wird. Disco am Karfreitag? Weihnachten nur mit bärtigen rot gekleideten Männern, Rentieren und Tannenschmuck, Ostern mit Hasen und bunten Eiern? Himmelfahrt als alkoholreiche Freiluftparty für Männer? Wenn es das allein ist, tut es dem Menschen nicht gut, macht ihn oberflächlich. Füllen wir den Inhalt religiöser Feiertage doch mit dem passenden
übergeordneten Sinn und machen ihn damit auch für Menschen bedeutsam,
die mit dem dogmatischen Christentum und dem bärtigen Gottesmann nichts
anfangen können:
Das Göttliche ist eine Idee und kein Supermann mit Bart, der
etwas für die Menschen regelt oder auch nicht. Es ist die Hoffnung einer Kreatur namens Mensch auf Erlösung von sich selbst. © Dr. Uwe Wiest, Delmenhorst 2022 |