Misslungene und gelungene KommunikationWenn zwei oder mehrere Personen miteinander sprechen, geschehen mehrere Dinge gleichzeitig. Da gibt es die Sprachebene, natürlich. Das Wort, die Sätze. Der Sprachklang. Die Mimik, die Atmung, die Gestik. Mit all dem zusammen wird etwas ausgedrückt. Wenn etwas gesagt wird, wird dies zum Beispiel mimisch unterstrichen oder abgeschwächt. Wenn eine Person eine andere lobt, und dabei ein schlaffes Gesicht und ausdruckslose Augen macht, wird die andere Person das merken und nicht sehr erfreut sein. Durch solche Diskrepanzen, in der Psychologie »Doppelbotschaften« genannt, kann die empfangende Person nur mit Irritation reagieren. Das ist oft schlimmer, als wenn jemand einfach unzufrieden ist und dies äußert. Wie kommt so etwas zustande? Es kann sein, dass die Person, die lobt, wie sagt man, mehrere Seelen in ihrer Brust hat. Sie findet das, was sie lobt, eigentlich gar nicht lobenswert. Sie sagt das nur, weil sie das für professionell hält. Sie lobt »pädagogisch«. Von daher ist es sehr schwer, einen Ratgeber zur Führung von Gesprächen zu schreiben. Im Grunde muss man, wenn man eine Gesprächssituation betrachtet, und Verbesserungen entwickeln möchte, einen ganzen Kosmos von Bedingungen im Auge haben. Da ist die Situation des Gesprächs.
Geschieht so etwas, weiß die Person, der das widerfährt,
instinktiv, dass ihr Beitrag zum Gespräch wohl nicht ankommt, aber
es ist nicht klar, warum nicht. Irrige Annahmen und Manipulationen:
Das hört sich ziemlich plump an, es gibt auch ein paar feinere Methoden, die manche als wirksam erleben.
Natürlich treffen Personen, die solche Grundüberzeugungen umsetzen oft auch auf Personen, die das ebenfalls tun. Oder die das noch perfekter können. Solche Gespräche werden lang und emüdend. oder sie brechen nach kurzer Zeit ab, in jedem Fall nehmen sie ein unfruchtbares Ende. Pyrrhus-SiegePyrrhus war ein griechischer Feldherr, der in Süd-Italien die Römer besiegte, aber daraus langfristig keinen Nutzen ziehen konnte. Man kann Gespräche so führen, dass die andere Seite beim Abgang gefaltet unter der Tür durchpasst. Mit Kindern, mit Eltern, mit Kollegen, Mitarbeitern. Wie man das macht? Siehe oben. Die andere Person geht grollend und verletzt davon. Wenn sie machtlos ist, wird das keine Folgen haben. So ganz machtlos ist aber kaum jemand, und wer sinnt da nicht auf Rache für den passenden Moment?
Voraussetzungen für einen DialogEin Dialog ist ein Hin und her. Du sprichst, du hörst zu. Du nimmst die Reaktionen deines Gegenübers auf das, was du sagst wahr und beziehst diese in dein Gesprächsverhalten ein. Ein Dialog ist ein Geben und Nehmen. Nur wenn klar ist, dass die eine Person »dran« ist, geht es in Ordnung, wenn eine Person das redet und die andere zuhört. In Alltagsgesprächen trägt jeder gern etwas bei. Zu lange Monologe ermüden, die Zuhörerin, der Zuhörer fühlt sich ausgenutzt. Voraussetzung für einen guten Dialog ist, das du an deinem Mitmenschen und dem, was sie oder er mitteilt, interessiert bist, dass du neugierig bist. Du kannst aber auch erwarten, dass du irgendwann »drankommst«. Vorüberlegungen für ein GesprächWill ich mich überwiegend mitteilen? Will ich Anteilnahme? Will ich die Sympathie einer Person gewinnen? Bin ich auf dem Kriegspfad, weill ich jemanden erziehen, bestrafen, "Klartext reden", "den Marsch blasen"? Will ich bei der anderen Person etwas Bestimmtes erreichen? Will ich jemanden beeinflussen? Will ich einen Austausch? Was will ich mir auf keinen Fall gefallen lassen und Was tue ich dann, wenn das eintritt?
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