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Ich führe eine kleine Möbelfabrik mit Verkauf. Die Firma
ist seit zwei Generationen im Familienbesitz. Wir produzieren vor allem
Wohn- und Büroschränke, High- und Sideboards. Unsere Firma hat einen
recht guten Ruf. Ich habe vier angestellte Tischler. Meine Frau macht
die Verwaltung.
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Die Firma hat immer genügend Aufträge, aber der Gewinn ist
nicht so überragend, er hat bei genauem Hinsehen über die Jahre sogar
abgenommen.
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Mein Problem ist, ich arbeite rund um die Uhr, kann nur
wenig Urlaub machen, und habe kaum Zeit für die Familie, meine Frau und
meine beiden Kinder, die Tochter ist 11, der Sohn acht Jahre.
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Das geht nun schon lange so, und ich merke: ich werde
immer unzufriedener.
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Weil ich so wenig Zeit habe, kann ich auch kaum Kontakte
pflegen. Wir gehen kaum mal aus, fast immer sitzen wir abends vor der
Fernseher, und ich schlafe dabei manchmal ein.
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Auch am Wochenende finde ich kaum mal ungestört Zeit, und
ich unternehme auch kaum etwas mit den Kindern. Beide treiben Sport,
und ich müsste eigentlich zu den Wettkämpfen gehen, das macht dann
meine Frau, aber richtig ist das nicht, ich weiß.
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Aber es gibt immer noch etwas für die Firma zu tun, und
ich muss immer viel an die Arbeit denken. An nicht eingegangene
Zahlungen, Verträge, Aufträge, Lieferschwierigkeiten, oft Probleme mit
Mitarbeitern …
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Manchmal denke ich, eines Tages sind die Kinder groß, und
ich habe nichts von ihnen gehabt.
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Meine Frau und ich machen außer den Firmendingen auch
nichts Rechtes mehr gemeinsam. Unsere Beziehung ist recht oberflächlich
geworden.
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Ich muss das ändern, sonst platzt mir irgendwann der
Kragen. Ich kann so auf die Dauer nicht weiter machen.
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Aber was und wie? Wir brauchen unser Einkommen, wir sind
unseren Standard gewöhnt, die Kinder sollen es gut haben, ich kann
nicht einfach in den Sack hauen.
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Vor einigen Jahren war ich ein fröhlicher witziger Mensch,
ich habe Sport getrieben , wir haben viele Einladungen gehabt und haben
gern zu Partys eingeladen. Das ist total eingeschlafen.
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Meine Frau hat viel mit den Kindern zu tun. Das läuft auch
nicht alles reibungslos.
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Aber sie merkt natürlich, dass ich eigentlich jetzt schon
überlastet bin, und ich reagiere auch nicht so toll, wenn sie mir etwas
von den Schwierigkeiten berichten will.
Gedanken und Gefühle jeder Äußerung
begleiten:
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Ich führe eine kleine Möbelfabrik mit Verkauf. Die
Firma ist seit zwei Generationen im Familienbesitz. Wir produzieren vor
allem Wohn- und Büroschränke, High- und Sideboards. Unsere Firma hat
einen recht guten Ruf. Ich habe vier angestellte Tischler. Meine Frau
macht die Verwaltung.
Verschiedene Möglichkeiten begleitender Äußerungen
(natürlich immer nur eine davon!):
(nur freundlich nicken, weil zunächst keine
gefühlsmäßige Komponente entdeckt).
Das klingt erst einmal gut geordnet und zufriedenstellend.
(Wenn man keine Bewertung feststellen kann, kann man
sagen, wie man die Äußerung erlebt).
In Ihrer Firma ist alles klar geregelt und gut bestellt.
(dass es doch nicht ganz so gut ist, weiß Psychologe ja
zu diesem Zeitpunkt noch nicht).
Sie erfahren immer wieder, dass die Firma in der Branche
gut angesehen ist.
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Die Firma hat immer genügend Aufträge, aber der Gewinn
ist nicht so überragend, er hat bei genauem Hinsehen über die Jahre
sogar abgenommen.
Von den
Einnahmen her treten Sie etwas auf der Stelle.
Es
läuft, aber es könnte besser sein.
Es ist
schon ein gewisser Kampf, auf dem gewohnten Niveau zu bleiben.
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Mein Problem ist, ich arbeite rund um die Uhr, kann nur
wenig Urlaub machen, und habe kaum Zeit für die Familie, meine Frau und
meine beiden Kinder, die Tochter ist 11, der Sohn acht Jahre.
Sie sind
ganz schön in der Tretmühle.
Die
Firma nimmt Sie mehr in Anspruch als Ihnen lieb ist.
Sie
finden es schade, dass Sie nicht mehr Zeit für Frau und Kinder haben.
Das
Gleichgewicht zwischen Arbeit, Freizeit und Familie stimmt nicht.
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Das geht nun schon lange so, und ich merke: ich werde
immer unzufriedener.
Ja, das nimmt zu.
Sie können sich mit der
Situation immer weniger abfinden.
Es kommt schleichend, aber
wird immer mehr.
Sie fragen sich immer
häufiger, ob da so für Sie gut ist.
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Weil ich so wenig Zeit habe, kann ich auch kaum
Kontakte pflegen. Wir gehen kaum mal aus, fast immer sitzen wir abends
vor der Fernseher, und ich schlafe dabei manchmal ein.
Sie haben weder Zeit noch
Kraft, um in Ihrer Freizeit aktiv zu sein.
Außer Arbeit bleibt zur Zeit
nicht viel in Ihrem leben.
Sie werden immer müder und
einsamer.
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Auch am Wochenende finde ich kaum mal ungestört Zeit,
und ich unternehme auch kaum etwas mit den Kindern. Beide treiben
Sport, und ich müsste eigentlich zu den Wettkämpfen gehen, das macht
dann meine Frau, aber richtig ist das nicht, ich weiß.
Sie sind für die Kinder
eigentlich gar nicht richtig da.
Ihre Frau nimmt Ihnen das ab,
aber Sie haben ein schlechtes Gewissen.
Sie merken, dass Sie am Leben
der Kinder gar nicht teilnehmen.
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Aber es gibt immer noch etwas für die Firma zu tun, und
ich muss immer viel an die Arbeit denken. An nicht eingegangene
Zahlungen, Verträge, Aufträge, Lieferschwierigkeiten, oft Probleme mit
Mitarbeitern …
Ihre Arbeit füllt Sie völlig
aus.
Es sind so viele Sachen zu
bedenken, das alles schwirrt ständig in Ihrem Kopf herum.
Die Firma hat Sie voll in
Ihren Krallen.
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Manchmal denke ich, eines
Tages sind die Kinder groß, und ich habe nichts von ihnen gehabt.
Die Zeit
läuft Ihnen davon.
Irgendwann,
denken Sie, können Sie das nicht wieder gut machen.
Das tut
Ihnen schon jetzt ein bisschen weh.
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Meine Frau und ich machen
außer den Firmendingen auch nichts Rechtes mehr gemeinsam. Unsere
Beziehung ist recht oberflächlich geworden.
Sie sind
fast nur noch Kollegen.
Sie leben
nur noch nebeneinander her, ohne Nähe.
Sie haben
sich im Laufe der Zeit etwas entfremdet.
(Das
„etwas“ soll das Wort „entfremdet“ abschwächen, denn so hart hat er es
nicht gesagt).
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Ich muss das ändern, sonst
platzt mir irgendwann der Kragen. Ich kann so auf die Dauer nicht
weiter machen.
Sie
merken, wie es bei Ihnen innerlich anfängt zu kochen.
Lange
geht das nicht mehr gut. Sie wollen und müssen das aufhalten.
Eine
Weile geht das vielleicht noch, aber nicht mehr lange.
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Aber was und wie? Wir
brauchen unser Einkommen, wir sind unseren Standard gewöhnt, die Kinder
sollen es gut haben, ich kann nicht einfach in den Sack hauen.
Ja, so
einfach ist das nicht.
Sie
wollen Ihr Leben ändern, aber nicht mit der Brechstange.
Sie sind
ein verantwortungsbewusster Mensch.
Sie
stehen vor der Wahl: Pflichterfüllung oder Wohlfühlen. Das ist nicht
einfach.
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Vor einigen Jahren war ich
ein fröhlicher witziger Mensch, ich habe Sport getrieben , wir haben
viele Einladungen gehabt und haben gern zu Partys eingeladen. Das ist
total eingeschlafen.
Was in
Ihrem Leben schön war, ist immer weniger geworden.
Sie sind
isoliert und haben kaum noch Spaß.
Sie
erinnern sich noch gut, wie es war, als Sie glücklich waren.
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Meine Frau hat viel mit
den Kindern zu tun. Das läuft auch nicht alles reibungslos.
Sie
merken, wie Ihre Frau sich mit den Kindern abmüht.
Sie sind
beide stark eingespannt.
Sie sehen
das, aber Sie können sie zur Zeit einfach nicht unterstützen.
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Aber sie merkt natürlich,
dass ich eigentlich jetzt schon überlastet bin, und ich reagiere auch
nicht so toll, wenn sie mir etwas von den Schwierigkeiten berichten
will.
Ihre Frau
lässt Sie aus Rücksicht in Ruhe.
Sie
merken schon, wie schnell sie gereizt sind, wenn Ihre Frau sich
aussprechen möchte.
Sie
wollen in Ruhe gelassen werden, aber die Probleme sind einfach da.